Ortsteile

Ortsteile der Gemeinde

  • Gungelshausen

    Im alten Urkundenarchiv des Klosters Haina, heute im Staatsarchiv in Marburg aufbewahrt, befindet sich noch eine Urkunde vom 2. April 1258, in der der Abt Heinrich von Fulda mit seinem Siegel beurkundet, daß der Ritter Konrad Fleming seine ihm gehörige Hube, das ist ein Grundbesitz von etwa 30 Morgen Land, dem Kloster Haina für sein Seelenheil gegeben habe, und zwar ist es die Hube die zu Gundelachshusen gelegen ist. Dieser Urkunde verdankt das Dorf Gungelshausen seine älteste Erwähnung. Nach dem 3Ojährigen Krieg wurden die Bauernhöfe neu eingeteilt und von dieser Zeit an dürften bis zum heutigen Tage die 5 Gungelshäuser Höfe in ihrem Besitzstand ungefähr gleich geblieben sein.

  • Leimbach

    Erste Erwähnung 1196 Leimbach und 1341 Moniche Leymbach in der Auwe. Im Laufe der Geschichte ist der kleine Ort wechselweise in den Einflußbereich der Klöster Haina, Immichenhain und Spießkappel geraten. In der Öffentlichkeit ist der Ort durch den "Junker Hans Hooße" bekanntgeworden (* 1670, gest. 1755 in Leimbach). Den Beinamen "genannt Junker" verdankte er seiner Freundschaft mit hess. Landgrafen Carl. Der Hooße-Hof in Leimbach wird heute noch von seinen Nachkommen bewirtschaftet.

  • Loshausen

    Aus dem Jahre 1106 stammt die Urkunde, in der zum ersten Male der Name Loshausen ("Lazhusen" geschrieben) vorkommt. Das Dorf ist aber wahrscheinlich viel älter, denn die Urkunde sagt nichts über seine Gründung oder Entstehung, sondern nennt nur unter vielen anderen Zeugen auch einen Mann namens Eckebrecht von Loshausen, der also nach diesem Dorf hieß. Bis heute erinnert in Loshausen das Schloß an die beherrschende Stellung, die die adligen Grundherren dort eingenommen haben. 1282 wird Konrad von Loshausen, als letzter seines Stammes, mit seiner Frau Benedicta erwähnt. Er verkaufte damals alle seine Güter in Loshausen an das Kloster Haina. 1891 kam Schloß, Park und Wald an Oberstleutnant a. D. von Normann, der das alte Herren Haus abbrechen und an seiner Stelle ein Basaltgebäude errichten ließ. Bis zum Jahre 1924 was das Gut in seinem Besitz, dann wurde der Landsitz verkauft und vereinzelt. Loshausen hat an den Geschicken der Schwalm reichlich teilgenommen. Die Nähe der Stadt Ziegenhain sorgte dafür. Kriegszüge, Einquartierung, Plünderung, Feuersbrunst, Seuchen und die großen geschichtlichen Ereignisse trafen das Dorf mehrfach.

    Mehr zu Loshausen

  • Merzhausen

    Im Urkunden-Archiv des Klosters Haina erzählt uns eine Urkunde aus dem Jahre 1228 von einer Mühlenstätte an dem Wasser Antreffe, neben dem Gute, welches der Convent zu Hersfeld dem Kloster Haina als Lehen gegeben hatte. Die Urkunde benennt weder die Mühle noch das Gut, wahrscheinlich handelt es sich aber hier um Merzhausen. Die Namen Menhardeshusen und Meinhardeshusen erscheinen zum ersten Male in einer alten Urkunde aus dem Urkunden-Archiv des Klosters Haina im Jahre 1254. Der Name des Dorfes änderte sich im Laufe der Jahre. So hieß es 1407 Meynharthusen an der Antreffe, 1548 Mershausen, 1572 Mertzhausen, 1576 Mertshausen, 1585 Mertzhausen und ab 1599 Merzhausen. Es hatte 1585 55 Haushaltungen, 1747 67 Haushaltungen, 1747 67 Haushaltungen, 1837 633 Einwohner und 1895 700 Einwohner. 1367 hatten die Grafen von Ziegenhain das Dorf den Kuppeln wiederverkäuflich verkauft. 1419 wurden die von Rückerhausen mit dem Besitz belehnt. Nach deren Aussterben waren die Schetzell und Schwertzell und nach diesen die von Hattenbach Lehensträger. Um 1580 gehörte das Dorf mit den Erb- und Untergerichten Georg Schwertzell zu 2/3 und Georg zu Weitershausen zu 1/3. Die von Weiterhausen besaßen dann bis zum Aussterben ihres Geschlechts im Jahre 1860 die Burg und das Dorf Merzhausen alleine. Danach wurde der große Besitz parzelliert und veräußert. Das Schloß wurde wegen ständiger Hochwassergefahr abgebrochen.

  • Ransbach

    Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte 1108 als Ramesbach. Im Jahre 1462 lautete der Ortsname Ronspach. Bis zum Beginn des 13. Jahrhunderts gehörte das Dorf zur Pfarrei Wiera. Seit 1215/16 war es im Besitz des Klosters Haina. Da die Angehörigen des Zisterzienserordens keine Gemeinschaft mit der weltlichen Umgebung haben durften, ließ der Orden das Dorf eingehen und die Ländereien von einem Mönch als Hofmeister verwalten. 1370 wurde der Hof im Sternerkrieg verwüstet, danach mit 4 Landsiedeln besetzt, 1526 sind nur noch zwei Pächter da. Den Kern des Dorfes bilden auch heute nur wenige Höfe. Der Unterbau des alten, ursprünglich mit einem Wassergraben umgebenen Klosterhofes (zuletzt Dorfschmiede) ist noch erhalten und wird jetzt im Hessenpark in Neuanspach/Taunus (Freilichtmuseum für Fachwerkbauten in Hessen) neu aufgebaut.

  • Steina

    Der Ort wird erstmals als Steinaha in einer lateinischen Urkunde Karls des Großen erwähnt. Sie trägt das Datum "Ingelheim, den 31. August 782". Der Name Steinaha kommt auch in Urkunden der Jahre 1106 und 1290 des Klosters Kappel vor. Aus den Urkunden geht hervor, daß es drei Orte mit dem Namen Steina gab: Obersteina, Mittelsteina und Untersteina.Das heutige Steina ist das alte Untersteina, während Mittel- und Obersteina zerstört wurden. 1366 zählt der Graf Gottfried von Ziegenhain Steina zum Gericht von Neukirchen. Im 15. Jahrhundert gehört der Ort zum Amt Ziegenhain und ab dem 16. Jahrhundert zu Niedergrenzebach. Im 30jährigen Kriege hatte Steina viel zu leiden. Orte in offener Gegend waren immer hart betroffen. In der Nacht vom 13. auf den 14. November 1640, also in der Nacht vor der Schlacht bei Riebelsdorf, wurde das Dorf von den Kaiserlichen niedergebrannt.Zum heutigen Steina gehört der Wohnplatz-Steinatal. Dieser besteht u. a. auch aus der Melanchthon-Schule Steinatal. Sie hat als staatlich anerkanntes Gymnasium der Evangelischen Kirche von Kurhessen und Waldeck weit über den Schwalm-Eder-Kreis hinaus einen Namen erworben. 1998 konnte sie ihr 50-jähriges Bestehen feiern.

  • Wasenberg

    Der Name Wasenberg wird zum ersten Mal 1299 genannt, und zwar im Urkundenarchiv des Klosters Immichenhain. Die eigenartige Entwicklung des Dorfes läßt aber auf eine frühere Entstehung schließen. Wasenberg wird 1307 nur als Hofstätte genannt und zwar mit einem Pflug bezeichnet. In dieser Zeit hat wohl außer dem Pfarrhaus mit Gehöft kein weiteres Gehöft in Wasenberg bestanden.Von dieser Pfarrstelle aus sind wahrscheinlich die umliegenden Dörfer wie Emelshusen, Warmershusen, Fahringhusen, Wollertshusen und Schotterode, die heute nicht mehr besteht, betreut worden. Anzunehmen ist, daß sich um Pfarrhof und Kirche ansiedelten um so als großes Haufendorf dem Feind und Raubgesindel größeren Widerstand entgegenzusetzen.Der Name Wasenberg ist von Rasenberg oder Wiesenberg, 1360 schrieb man Wesinberg und im 15. und 16. Jahrhundert Wasenbergh und Wassenborgk. Was die Einwohner betrifft, so zählte Wasenberg 1502 nur 42 Männer, 1585 59 Haushaltungen und 1895 schon 842 Einwohner. Bis zum Jahre 1350 verpfändete es der Graf von Ziegenhain an die Herren von Dörnberg.

  • Willingshausen

    Die Entstehung der Dorfschaft Willingshausen reicht weit zurück in die Vorzeit. Der Ortsname wurde urkundlich zum ersten mal im Jahre 1106 erwähnt. Alles deutet darauf hin, daß in der Zeit der Einführung des Christentums Mönche und Abgesandte des Erzbischofes Williges von Mainz hier eine Kapelle erbauten und seßhaft wurden. Das Mainzer Wappen, als Mainzer Rad bekannt, deutet auf eine enge Bindung mit Mainz. Man findet es noch heute über dem Kircheneingang in Willingshausen.Im Jahre 1434 wurde Landgraf Ludwig von Hessen vom Abt Albrecht von Hersfeld mit den vier Schwalmdörfern Willingshausen, Merzhausen, Zella und Loshausen belehnt. Willingshausen gehörte dann zur Grafschaft Ziegenhain. Die Herren von Schwertzell, die auch schon früh in Willingshausen seßhaft waren, haben in Jahre 1489 die Gerichtsbarkeit von dem Domian von Weitershausen in Merzhausen erworben. Die Kirche der Gemeinde wurde 1510 größer gebaut. Es bestand schon eine Kapelle, die mehrmals vergrößert wurde durch Brände im 30-jährigen Krieg zerstört, auch ein Teil des Schlosses der Familie von Schwertzell brannte aus.Auch der 7-jährige Krieg brachte der Gemeinde viel Leid. Erst nach der Schleifung der Festung Ziegenhain wurde es für die Dörfer in der Schwalm ruhiger. Das Jahr 1815 brachte nach dem Freiheitskrieg endlich den Frieden in Europa. Es gab eine neue Kurhessische Regierung, die auch für Willingshausen eine ruhige Zeit brachte. In diese Zeit fällt auch die Entstehung der Malerkolonie Willingshausen durch Gerhard von Reutern. Es begann für das kleine Schwälmer Dorf eine große Zeit, die bis vor Beginn des 2. Weltkrieges hinreicht. Nicht nur die großen Maler wie Reutern, Ludwig Emil Grimm, Knaus, Diehlmann bis hin zu Carl Bantzer und Wilhelm Thielmann machten Willingshausen in aller Welt bekannt, sondern auch die Verbindung zu Goethe und den Gebrüdern Grimm ist in Kunstkreisen weit bekannt.

  • Zella

    Die Gründung des Ortes fällt in die dritte Siedlungsperiode Hessens (700 bis 1200). Urkundlich wird Zella erstmals 1224 genannt. Nach Arnold "Ansiedlungen und Wanderungen deutscher Stämme" bedeutet das lateinische Wort "Cella" eine mönchische Ansiedlung aus der Höfe und Dörfer wurden. Laut Urkunde des Klosters Haina hat damals "Ruppert von Zell" den Zehnten an das Kloster Haina abgegeben. 1434 heißt das Dorf "Tzelle". Damals sind dort 6 Güter, die der Herrschaft den Dienst tun müssen. Zella ist der Sitz einer kollegialen Gerichtsbarkeit, des sogenannten Hufengerichts gewesen. Nach Ende des 30-jährigen Krieges war die Ortschaft völlig zerstört und die gänzlich verarmten Einwohner fingen wieder an, ihre verwüsteten Felder zu bearbeiten und ihr Dorf aufzubauen. Ein halbes Jahrhundert ging darüber hin, bis alle Schäden behoben waren. 1656 wurde auch die alte Schule wieder neu erbaut. 1839 wurde an der gleichen Stelle das heutige Schulgebäude errichtet, welches jahrelang den Einwohnern als Dorfgemeinschaftshaus diente.