Siedlungsmanagement
Bauen und Wohnen in der Schwalm-Aue
Als Mitglied der LEADER-Region Schwalm-Aue engagiert sich die Gemeinde Willingshausen seit Jahren im Projekt des interkommunalen Siedlungsmanagements für den Erhalt der regionaltypischen Baukultur und für das Wohnen und Arbeiten in den Ortskernen. Gemeinsam mit den anderen Mitgliedskommunen wurde unter Leitung des Regionalmanagements die Imagekampagne „Bauen und Wohnen in der Schwalm-Aue“ entwickelt.
Die Kommunen der Schwalm-Aue haben sich das Ziel gesetzt, mit der Kampagne auf die Bedeutung der Innenentwicklung aufmerksam zu machen, um Leerstände zu füllen, Baulücken zu schließen und damit die gewachsenen Ortskerne zu beleben. Der zukünftige Flächenbedarf soll möglichst durch die Nutzung bereits erschlossener, innerörtlicher Flächen gedeckt werden, um Neuausweisungen von Bauvorhaben am Ortsrand zu vermeiden. Die Kampagne möchte für die Innenentwicklung sensibilisieren und dazu beitragen, Suchende und Bietende von Immobilien und Grundstücken zusammenzubringen.
Kostenlose Erstberatung durch Architekten
Haben Sie eine denkmalgeschützte Bestandsimmobilie oder ein freies Grundstück im Ortskern und wollen damit etwas machen, wissen aber nicht wie, dann wenden Sie sich bitte an unseren kommunalen Baulotsen, Er kann Ihnen einen Termin für eine kostenlose, unverbindliche Erstberatung durch unseren Architekten Johannes Biskamp vermitteln.
Unter www.möglichmachen.info können sich alle Interessierten über die Kampagne informieren.
Gemeinsames Handeln zur Stärkung der Ortskerne
Positive Zwischenbilanz für Interkommunales Siedlungsmanagement Schwalm-Aue „Wir wollen die Krebbel und nicht den Donut“, auf diese einfache Formel brachte es Philipp Ruhstorfer vom Büro IPU aus Erfurt bei der Online-Vorstellung des Abschlussberichts zum Projekt Interkommunales Siedlungsmanagement Schwalm-Aue. Das Projekt bildet den Auftakt für eine gemeinsame, interkommunal abgestimmte und strategische Beschäftigung mit den Herausforderungen des Siedlungsumbaus in der LEADER-Region Schwalm-Aue. Ziel ist es, die Ortskerne wieder attraktiver und lebendiger zu machen, sinnbildlich dafür steht die gefüllte Krebbel. Der Donut-Effekt mit leeren Ortskernen und vielen Neubaugebieten drum herum soll dagegen verhindert werden.
Das Projekt Interkommunales Siedlungsmanagement besteht aus mehreren Bausteinen. Grundlegend ist die Erhebung und Bewertung der Innenentwicklungspotentiale. Aktuell wurden 739 Baulücken und 289 Leerstände in der Schwalm-Aue erhoben. Im Rahmen einer sich anschließenden Eigentümerbefragung mit einer sehr guten Rücklaufquote von 47 % wurden wertvolle Erkenntnisse über zukünftige Siedlungspotentiale gewonnen.
Aktuell ständen demnach 103 Objekte, leerstehende Immobilien und unbebaute Grundstücke, dem Markt zur Verfügung. Die meisten Eigentümer wünschen sich für Verkauf oder Nutzung Information und Unterstützung durch die Kommune. „Viele wissen nicht, welche Entwicklungsmöglichkeiten für ihre Immobilie bestehen, “stellt der Architekt Johannes Biskamp fest, der die kostenlose Erstberatung für Eigentümer und Käufer von Bestandsimmobilien und Baulücken im Auftrag der LEADER-Region Schwalm-Aue durchführt. „Das Angebot einer unverbindlichen, architektonischen Erstberatung kann dabei helfen, Potentiale aufzuzeigen,“ ergänzt Biskamp. Diese Erstberatung wurde im Rahmen des Projektes aufgebaut. Ein weiterer Unterstützungsbaustein ist die Vermarktungsplattform Immoscout24. Hier hat sich die LEADER-Region Schwalm-Aue zunächst für ein Jahr eingekauft und bietet Eigentümern mit Verkaufsabsichten aus der Region Schwalm-Aue an, ihre Immobilie oder unbebauten Grundstücke auf diese Plattform zu stellen. Sowohl die Vermittlung der Erstberatung als auch das Einpflegen der Verkaufsangebote auf Immoscout24 erfolgt durch die sogenannten Baulotsen. Das sind geschulte Verwaltungsmitarbeiter der beteiligten Kommunen, die Ansprechpartner sind für Themen rund ums Bauen und Wohnen. Alle Beteiligten sind mit den bisherigen Ergebnissen des Interkommunalen Siedlungsmanagements sehr zufrieden. „Es ist es ein hilfreiches Instrument für private Eigentümer und Kommunen hinsichtlich der künftigen Nutzung von Gebäuden oder unbebauten Grundstücken,“ ist Bürgermeister Claus Steinmetz überzeugt. „Auch die Flächeninanspruchnahme für Neubaugebiete im Außenbereich wird hierdurch reduziert.“
Klar ist, Siedlungsmanagement ist ein langfristiger Prozess. Und so ist es Ziel aller beteiligten Kommunen, auch zukünftig beim Siedlungsmanagement an einem Strang zu ziehen. Unter anderem soll das gemeinsame Beratungs-und Unterstützungsangebot für Eigentümer und Kaufinteressenten leerstehender Gebäude und unbebauter Grundstücke im Ortskern weitergeführt werden.